Mit einer innovativen Plattform bringt das Hamburger Startup EnergieDock Stromverbraucher und Netzbetreiber zusammen, um gemeinsam mehr erneuerbaren Strom zu nutzen.
Elektroautos und Wärmepumpen sind ideale Stromverbraucher, um Netzengpässe zu managen. Eine intelligente Steuerung bietet die Chance, Stromverbräuche zu verschieben und nicht einfach abzuschalten. Allerdings gibt es bisher kein System, dass massentauglich diese Möglichkeit abbildet. „Auf Basis unserer internationalen Forschungstätigkeit zu Energiemärkten, haben wir nun diese Lücke mit der Entwicklung einer entsprechenden Plattform geschlossen,“ so der Gründer Tim Dethlefs. Zusammen mit seinen Mitgründern Tim Plath und Thomas Preisler wollen sie eine der drängenden Aufgaben einer sichere Stromversorgung lösen: Die lokal unterschiedliche Verteilung von EEG-Anlagen sorgt dafür, dass Netzengpässe auftreten. Netzbetreiber müssen dann die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien abregeln und nutzen stattdessen oft Strom aus veralteten Kohlekraftwerken. Nutzer von Elektroautos laden ihre Batterie dann mit Kohlestrom; ein Kritikpunkt, der zuletzt immer wieder laut wurde. Außerdem kostet das Engpassmanagement durch Abregelung aktuell bereits knapp eine Mrd. € jedes Jahr.
„Mit unserer Plattform können Betreiber von Elektroautos und Wärmepumpen die Flexibilität ihrer Verbraucher dem Netzbetreiber anbieten. Dieser kann das Flexibilitätsangebot nutzen, um Netzengpässe auszugleichen. Der Ladevorgang wird später nachgeholt, ohne Komforteinbuße und mit mehr Ökostromanteil.“ erläutern die drei Gründer.
Zusammen mit großen Internet-of-Things-Anbietern und Netzbetreibern will EnergieDock Netzengpassmanagement günstiger und grüner machen. „Uns ist es uns wichtig, dass der in der Regel ökoaffine E-Autofahrer so einfach wie möglich dazu beitragen kann, dass möglichst viel Strom aus EEG-Anlagen genutzt werden kann . Gleichzeitig kann er mit unserem System seine Stromrechnung um bis zu 200 € pro Jahr senken und eine Tonne CO2 einsparen.“, ergänzt Mitgründer Tim Plath. Kunden benötigen lediglich eine sogenannte intelligente Wallbox zuhause, die den Ladevorgang des Elektroautos managt. Zusammen mit der Prognose über die Standzeit kann der Netzbetreiber die Elektroautos so laden, dass Engpässe gar nicht erst auftreten. Der Prozess benötigt kein bidirektionales Laden, komplizierte Abrechnungsmodelle, oder harte Leistungsgrenzen beim Laden, sondern funktioniert voll automatisiert. Kunden müssen dennoch keine Sorge haben, morgens mit leerer Batterie dazustehen. Mit diesem System können nachweislich die Kosten für das Engpassmanagement um bis zu 50 % reduziert werden. Außerdem führt die Verschiebung des Verbrauchs dazu, dass der Stromabsatz insgesamt nicht geschmälert wird.
EnergieDock ist ein Spinoff der Forschung zu Energiemärkten an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg. Das Startup wurde im April 2020, mitten in der Coronakrise, von den Wissenschaftlern Tim Dethlefs, Tim Plath und Thomas Preisler gegründet.
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Kontakt:
Tim Dethlefs, Geschäftsführer
EnergieDock UG (haftungsbeschränkt), Steilshooper Str. 75, 22305 Hamburg
Mail: tim.dethlefs@energiedock.de